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|| Kreispflegeanstalt Sinsheim a.d.E.


Tafel 11: Kreispflegeanstalt Sinsheim a.d.E.

Im September 1889 wurde in Emmendingen eine Heil- und Pflegeanstalt nach den Vorbildern Pforzheim (1804) und Illenau (1842) gegründet. Die sog. Anstalt Emmendingen war ausdrücklich als Übernahme-einrichtung für chronisch Kranke aus den bestehenden Anstalten im Groß-herzogtum Baden angedacht worden. Der Beginn der NS-Diktatur darf nicht als Zäsur, sondern als Radikalisierung sich bereits abzeichnender Tendenzen verstanden werden. Neben der Fokussierung der Arbeitstherapie wurden weitere Mittel gestrichen, die Stigma-tisierung und Ausgrenzung psychisch Erkrankter nahm wieder zu, flankiert von rassenhygienischen Maßnahmen als Teil der nationalsozialistischen Ideologie. Den Ermordungs-aktionen im Rahmen der „Aktion T4“ fielen in Emmendingen 1.127 Patienten zum Opfer. Am Ende des sog. Dritten Reiches sind 50 % aller Anstaltspatienten in Baden tot, die Anstalten Illenau, Rastatt und Reichenau aufgelöst. Nur noch 185 von ursprünglich 1.245 Patienten waren in Emmendingen selbst übriggeblieben.

Bildquelle: Stade Auktionen.

sonderausstellungen/2019/obrigheim-euthanasie/taf09.txt · Zuletzt geändert: 2023/07/11 13:27 von 127.0.0.1

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