Der Viergötterstein - Teil einer Jupitergigantensäule
Beim Abriss der Kirchhofmauer an der ev. Kirche wurde ein Viergötterstein heraus gebrochen und 1880 an die großherzogliche Altertumssammlung in Karlsruhe abgegeben.1) Es handelt sich um den unteren Teil einer Jupitergigantensäule, einer in Süddeutschland weit verbreiteten Denkmalgattung. Diese Säulen sind dem Göttervater Jupiter geweiht.
Auf dem Sockel steht der Viergötterstein mit der Darstellung von je einer Gottheit auf jeder Seite: Die Auswahl der Götter war dem Stifter überlassen, meist sind es Iuno, Merkur, Minerva und Herkules. Hier sind Bilder von Neptun, Victoria, Apollo und Iuno aus dem Stein gearbeitet.
Darüber sitzt ein weiterer Stein, auf dem die Inschrift für Jupiter und die Darstellung der Planetengötter abgebildet sind. Diese stehen für je einen Wochentag: Saturn (Samstag), Sol (Sonntag), Luna (Montag), Mars (Dienstag), Merkur (Mittwoch), Jupiter (Donnerstag) und Venus (Freitag).
Auf diesem Stein erhebt sich die Säule, das Kapitell zeigt dann die vier Jahreszeiten. Die Bekrönung bildet dann eine Statue des Jupiter, der auf einem Pferd reitend Blitze schleudert und einen am Boden liegenden Giganten überspringt.