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museen:grosseicholzheim:ausstellung:tafel03

Villa Rustica (Ländliche Besiedlung)


Rekonstruktion einer villa rustica am Beispiel Bondorf.

Das Land hinter dem Limes wurde landwirtschaftlich genutzt. Dazu wurden Bauerhöfe, sogenannte villae rusticae, gebaut. Diese Betriebe lebten von der Überschussproduktion, Abnehmer der Erträge – Getreide und Vieh – war vor allem die Armee.

Eine Villa rustica umfasste ein Areal mit mehreren Gebäuden, das in der Regel von einer Hofmauer umgeben war. Es handelt sich um Streugehöfte mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden. Im Zentrum der Anlagen lagen meist das Hauptgebäude im Stil der sogenannten Porticusvilla mit zweigeschossigen Eckrisaliten und einem Innenhof. Einzelne Wohnräume des Hauptgebäudes konnten mit einer Heizung ausgestattet sein. Unverzichtbar war ein Badegebäude in der Nähe des Hauptgebäudes. Es war mit den wichtigsten Grundbestandteilen eines römischen Bades, nämlich Heiß-, Warm- und Kaltbaderaum ausgestattet. Um die Wohnanlage herum standen die Wirtschaftsbauten wie der Getreidespeicher mit angehobenem Boden, Scheunen, Stallgebäude und Schuppen. Kleinere Bauten wurden direkt an die Hofmauer angelehnt. Ein Tempel, in dem Götter verehrt wurden, durfte nicht fehlen. Häufig stand auch eine Jupitergigantensäule auf dem Hof.

Römische Besiedlung im Neckar-Odenwald-Kreis (Karte A. Gaubatz-Sattler). Rot merkiert Großeicholzheim

Im Bauland konzentrieren sich die Villae rusticae auf die landwirtschaftlich nutzbaren Gebiete und ballen sich in den Tälern von Schefflenz und Seckach zusammen. Der Abstand der Anlagen beträgt etwa 1 km. Auf der Gemarkung Großeicholzheim sind durch Lesefunde bislang vier solcher Siedlungen nachgewiesen. Ausgrabungen fanden jedoch nur im Neubaugebiet „Im Schlossgarten“ statt, dort wurden Reste eines gemauerten römischen Kellers dokumentiert.


Tafel


museen/grosseicholzheim/ausstellung/tafel03.txt · Zuletzt geändert: 2023/07/11 13:27 von 127.0.0.1

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