Die Römer im Bauland
Im 1. Jahrhundert n. Chr. hatten die Römer den Rhein als Grenze zwischen dem römisch beherrschten Gallien und den germanischen Stämmen festgesetzt. Nachdem im Rheintal auch zivile Siedlungen und florierende Städte entstanden waren, legte die römische Armee um 100 n. Chr. im Odenwald den Limes – eine befestigte Grenze an. Er verlief von Wörth am Main durch den Odenwald über Schloßau, Oberscheidental und Neckarburken an den Neckar. Etwa 160 n. Chr. wurde diese Linie etwa 20-30 km nach Osten verschoben und auf der Linie Miltenberg – Osterburken – Jagsthausen eine neue Grenzsperre errichtet.
An der Grenze sorgten römische Soldaten für einen kontrollierten Grenzverkehr und verfolgten unbefugte Eindringlinge. Solange die Überwachung des Limes, die Kontrolle des Vorfeldes und die Verfolgung von Übergriffen durch die Armee gewährleistet wurde, lebten die Bewohner hinter dem Limes in relativer Ruhe und Sicherheit.
Das Land florierte, es entstanden Dörfer und Landgüter. Große Teile der Bevölkerung wanderten aus dem östlichen Gallien in das neu erschlossene Gebiet ein.
Im 3. Jahrhundert n. Chr. musste Rom an Krisenherden auf dem Balkan und im Osten kämpfen und zog dafür viele Soldaten ab. Als Folge stagnierte die Wirtschaft durch die fehlende Kaufkraft der Soldaten und die Plünderungszüge der Germanen nahmen zu. 233 n. Chr. wurde das Land weiträumig verwüstet. Nach einem verheerenden Einfall 259/60 n. Chr., der bis zu den Pyrenäen reichte, und einem blutigen Bürgerkrieg wurde das mittlerweile weitgehend entvölkerte Gebiet rechts des Rheines aufgegeben und schließlich am Rhein eine neue Grenze eingerichtet.