⇒ Kriegsanleihe
Eine Kriegsanleihe(oder Kriegskredit) ist ein verzinsliches oder unverzinsliches Wertpapier, das der Finanzierung eines Krieges dient. Den Ersten Weltkrieg finanzierten vor allem Deutschland, Österreich-Ungarn und Russland über Kriegsan-leihen. In Deutschland wurden zwischen 1914 und 1918 ins-gesamt neun Kriegsanleihen ausgegeben, die 98 Milliarden Reichsmark einbrachten und etwa 60 % der deutschen Kriegskosten deckten.
Kriegsanleihen oder Kriegskredite werden meist von umfang-reicher Propaganda begleitet, um auf diese Weise die Heimatfront direkt zur Unterstützung des Krieges zu gewinnen. Um möglichst viele Anleger zu finden, wird meist an deren Patri-otismus mit dem Argument appelliert, dass der Absatz der Anleihe eine kriegsentscheidende Bedeutung habe. Kapital-geber spekulieren auch auf die Zinsen, die der Staat bei einem Sieg durch Reparationszahlungen finanzieren will. Im Falle eines verlorenen Krieges – aber auch im Falle eines gewon-nenen Krieges – besteht die Gefahr, dass die Anleihe nicht zurückgezahlt wird. Das angelegte Kapital geht dadurch verloren.1)
Neben Privatpersonen zeichneten auch Gemeinden und Sparkassen aus nationaler Solidarität Kriegsanleihen.