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poi:schefflenz:oberschefflenz:erzaehl-orte-ab:14-geisterhaus
14 - Geisterhaus

"Geisterhaus"


(Augusta-Bender-Str. 2)

Das historische Eckhaus Hauptstraße/Augusta-Bender-Straße, das die Schriftstellerin in einer Novelle, die nur in englischer Sprache erhalten ist, beschreibt, steht heute nicht mehr.

Angeregt wurde Augusta Benders Phantasie durch ein Skelett, das beim Eisenbahnbau ausgegraben wurde. In der Fiktion ist der Tote ein Knecht und Geliebter der Haustochter, von dem sie schwanger ist. Die Familie zwingt den jungen Mann scheinbar zur Auswanderung, tötet ihn aber heimlich. Der erst am Ende enthüllte Mord löst zuvor eine Reihe von anderen unheilvollen Begebenheiten aus, die das Haus als fluchbeladen und unselig („haunted“) kennzeichnen.

Obwohl die düstere Geschichte nie veröffentlicht wurde, hörten wohl Dorfbewohner davon und nahmen sie Augusta Bender übel:


„ … Arme Christine! Als ich später im „Unseligen Haus“ deine Geschichte gestaltete, so wie sie bei den gegebenen Charakteren hätte gewesen sein können, da ahnte ich nicht, was ich mir dadurch, trotz der veränderten Namen und Lebensumstände, auf den Hals geladen hatte, sonst würde ich wenigstens die Ichform vermieden haben! […]

Die ganze unheimliche Geschichte ist trotz der Ichform eitel Fabelei ­gewesen, doch ohne böse Absicht natürlich. Ihr seid ja doch alle schon tot und begraben gewesen, und ich habe keine Ahnung davon gehabt, dass unsere Landsleute Dichtung und Wirklichkeit nicht unterscheiden können.“

poi/schefflenz/oberschefflenz/erzaehl-orte-ab/14-geisterhaus.txt · Zuletzt geändert: 2023/07/11 13:27 von 127.0.0.1

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