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09 - Sechsröhrenbrunnen

Sechsröhrenbrunnen


(Hauptstraße 84)

Gespeist vom „Gumpen“ auf der Badbrunnen-Wiese (siehe Nr. 6), versorgte der Brunnen in der Hauptstraße nicht nur die Bevölkerung mit Trinkwasser, sondern auch das mittelalterliche „Badhaus“ auf der anderen Straßenseite, das nicht erhalten ist. Die Brunnenfassung mit den sechs Röhren stammt aus dem Jahr 1859.

Das stattliche Badhaus diente in der frühen Neuzeit als Armenhaus, wie Augusta Bender in Der Kampf ums höhere Dasein eindrücklich beschreibt:


„Sie [Regine Bauers mütterliche Beschützerin Jula] ­wohnte ­nämlich zu ebener Erde in dem Gemeinde- und Armenhause, der ­sogenannten Badestube, obgleich schon seit Jahrhunderten daselbst kein Bad mehr geheizt worden war, trotz des zehnröhrigen [sic!] Springbrunnens auf der andern Seite der Straße, der einst in unterirdischen Deicheln [Röhren] herübergeleitet wurde.

Das war freilich vor dem Dreißigjährigen Kriege gewesen. Dann aber hatte alles ein Ende genommen, Wohlstand, Körperpflege und Lebensfreude. Dagegen hatten der Schwarze Tod nebst Hungersnot und Kriegsgräuel aller Art ihren Einzug gehalten. Die Wohnungen der Bürger waren ­ausgestorben und in Verfall geraten und erst lange später wieder aufgebaut worden.

Nur das dreistöckige Bade- und Siechenhaus mit den vorspringenden Balken hatte in seinem festen Gefüge die Jahrhunderte überdauert.“

poi/schefflenz/oberschefflenz/erzaehl-orte-ab/09-sechsroehrenbrunnen.txt · Zuletzt geändert: 2023/07/11 13:27 von 127.0.0.1

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