Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


poi:schefflenz:oberschefflenz:erzaehl-orte-ab:05-bahnhof
05 - Bahnhof

Bahnhof von 1866


(Bahnhofstraße)

Als der Bahnhof fertig­­gestellt war, hatte Augusta Bender ihr Dorf schon ver-lassen, doch nutzte sie die Bahn später bei allen Reisen in die alte Heimat. Auch hat der Eisenbahnbau in ihrem Werk Spuren hinterlassen. In der romanhaft ­verfremdeten Autobiografie Der Kampf ums höhere Dasein erlebt die Heldin Regine Bauer, wie ihr Lieblingsbruder beim Bau des Tunnels tödlich verunglückt – er arbeitet dort, um ihre Ausbildung zur Lehrerin unterstützen zu können. Schuldgefühle verfolgen sie:


„Doch wenn es auch niemand im Dorfe wusste, warum der Heinrich im letzten halben Jahr so schwer gearbeitet hatte, so wurde Regine dessen ungeachtet wie eine Verbrecherin von ihnen betrachtet, wenn sie sich im Dorfe zeigte. Sie war wie eine vom Schicksal Gezeichnete, auch wenn niemand das Mal der Unseligkeit auf ihrer Stirn sehen konnte; denn nur so fort zu gehen und die Feldarbeit im Stich zu lassen, war mehr, als Bauern verzeihen konnten, zumal einem Mädchen.“

In ihrer in der Ich-Form geschriebenen Autobiografie deutet Bender einen weiteren persönlichen Zusammenhang an, der jedoch zu nichts führte:


„Denn große Veränderungen waren … in der Umgegend vor sich gegangen, nämlich der Eisenbahnbau von Mosbach nach Würzburg. So lag das Dorf voll fremder Arbeiter und Bauunternehmer, und unter den letzteren bin ich sogar ein Gegenstand der Aufmerksamkeit und Wett­bewerbung geworden.“

poi/schefflenz/oberschefflenz/erzaehl-orte-ab/05-bahnhof.txt · Zuletzt geändert: 2023/07/11 13:27 von 127.0.0.1

Donate Powered by PHP Valid HTML5 Valid CSS Driven by DokuWiki