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04 - Marktplatz

Marktplatz – Mittelpunkt des Dorfes

Am Marktplatz stand bis 1956 noch das alte Rathaus von 1794, an der Stelle der heutigen Zahnarztpraxis der Gasthof „Engel“ mit der Poststation – zu Augustas Kinderzeit das Tor zur Welt. Denn bis zum Eisenbahnbau im Jahr 1865/66 beförderte die Postkutsche nicht nur Briefe, sondern auch Menschen – lange Zeit als einziges öffentliches Verkehrsmittel.
Dem Marktplatz etwas schräg gegenüber auf der anderen Straßenseite (Hauptstr. 79) lag bis 1975 „‘s ganz alt Schulhausch“, nämlich die evangelische Schule. Dort wurden ab 1748 die Kinder mit reformierter Konfession, nach der Kirchenvereinigung von 1821 alle „evangelisch-protestantischen“ SchülerInnen unterrichtet, darunter ab 1852 Augusta.

Für die Hochbegabte war die Schule eine Qual – nach der Revolution von 1848 war nach Benders Meinung der Unterricht aus politischen Gründen aufs Nötigste und auf rein mechanisches Lernen beschränkt worden.


„Es war alles so öde und farblos, dass ich mich nicht einmal mehr der Form und Farbe meines Abc-Buchs erinnere. Ich brauchte ja auch gar keine Zeit darauf zu verwenden und lernte Lesen, Rechnen und Schreiben, ich weiß nicht wie. Allein Tag für Tag … mit der glühendsten Lernbegierde müßig dasitzen und abwarten zu müssen, bis die andern mit dem, was ich im Handumdrehen gelernt hatte, in Wochen ja Monaten erst nach kamen, war eine Qual, für die es keine Worte gab … Nur eine einzige Blume wuchs zwischen all dem Steingeröll: das Singen von Schul- und Kirchenliedern …“

poi/schefflenz/oberschefflenz/erzaehl-orte-ab/04-marktplatz.txt · Zuletzt geändert: 2023/07/11 13:27 von 127.0.0.1

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