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museen:grosseicholzheim:ausstellung:tafel05

Die "Birk": Eine steinerne Befestigung des frühen Mittelalters


Plan der „Birk“

Zwischen Großeicholzheim und Seckach liegt auf einem natürlich geschützten Sporn über dem Seckachbachtal eine in der Gegend einmalige Anlage im Gelände. Karl Schumacher erwartete wegen zahlreicher auf dem Gelände aufgelesener römischer Ziegel eine weitere villa rustica, bei Grabungen 1897/98 wurde jedoch ein unregelmäßiges Mauerviereck mit den Kantenlängen von ungefähr 122 x 80 m ausgegraben.

Die steinerne Wehrmauer ist zwei Meter dick und mit viel Mörtel aus größeren Sand- und Kalksteinen hergestellt. An der West- und Nordseite, wo die Mauer nicht durch den Abhang geschützt wird, verläuft eine zweite, nur einen Meter starke Mauer in zwei Meter Abstand hinter der Hauptmauer. Diese Stützmauer hielt eine Erdaufschüttung, so dass eine Wehranlage von insgesamt fünf Meter Breite entstand. Der Gebrauch von römischem Baumaterial spricht dafür, dass beim Bau der Befestigung die römischen Villen in unmittelbarer Umgebung als Steinbruch gedient haben.

Auf der Südseite öffnete sich eine Toranlage mit vier Meter breiter Durchfahrt auf eine Mulde hin, in der früher die Straße Seckach-Großeicholzheim verlief. Die Südwestecke war durch einen runden Turm gesichert. Weitere Türme und Tore sind nicht bekannt, da die Grabung sich auf geringe Ausschnitte der Anlage beschränken musste. Auch ein vorgelagerter Wehrgraben ist nicht gesichert.

Funde aus einer Brandschicht im Inneren der Befestigung zeigen, dass die Anlage im 9. und 10. Jahrhundert bewohnt und benutzt wurde. Diese Datierung rückt die Befestigung in die Zeit der Ersterwähnung im Lorscher Codex. Die in unmittelbarer Nähe gelegene Hagenmühle wird 1348 erwähnt, der Name deutet auf das damals wahrscheinlich schon verlassene Burgareal hin.


Tafel

museen/grosseicholzheim/ausstellung/tafel05.txt · Zuletzt geändert: 2023/07/11 13:27 von 127.0.0.1

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